Beratung bei allen Schmerzarten
1. Anamnese und Schmerzbewertung
Schmerzcharakterisierung:
Wo genau treten die Schmerzen auf?
Wie lange bestehen die Schmerzen schon?
Wie fĂŒhlt sich der Schmerz an (stechend, brennend, dumpf, ziehend)?
Gibt es auslösende oder verstÀrkende Faktoren?
SchmerzintensitÀt:
Verwendung von Skalen wie der visuellen Analogskala (VAS) oder numerischen Bewertungsskalen (NRS).
Begleiterscheinungen:
Gibt es zusĂ€tzliche Symptome wie Ăbelkeit, Schwindel oder neurologische AuffĂ€lligkeiten?
2. Differenzierung der Schmerzart
Akuter Schmerz:
Oft mit Verletzungen, EntzĂŒndungen oder Operationen verbunden.
Ziel: Ursache beheben und Schmerz kontrollieren.
Chronischer Schmerz:
Dauert lÀnger als 3-6 Monate und kann eigenstÀndige Krankheitsmerkmale entwickeln.
Ziel: LebensqualitÀt verbessern und Schmerzmanagement etablieren.
Neuropathischer Schmerz:
Schmerz durch SchÀdigung oder Fehlfunktion des Nervensystems.
Typisch: Brennendes oder elektrisierendes GefĂŒhl.
Psychosomatische Aspekte von Schmerzen:
Kann durch emotionale oder psychische Belastungen verstÀrkt oder ausgelöst werden.
Kombination aus körperlicher und psychotherapeutischer Betreuung nötig.
 3. Diagnostik
Körperliche Untersuchung: ĂberprĂŒfung von Beweglichkeit, Reflexen und Schmerzpunkten.
Bildgebende Verfahren: Röntgen, MRT oder CT zur AbklÀrung struktureller Ursachen.
Labordiagnostik: Ausschluss von EntzĂŒndungen oder Autoimmunerkrankungen.
Neurologische Tests: Bei Verdacht auf neuropathische Schmerzen.
4. TherapieansÀtze
Medikamentöse Therapie:
Analgetika (Paracetamol, Ibuprofen u.a.).
Opioide bei schweren Schmerzen.
Adjuvante Medikamente (Antidepressiva, Antikonvulsiva bei neuropathischen Schmerzen).
Physiotherapie:
StÀrkung der Muskulatur, Verbesserung der Beweglichkeit.
Psychologische UnterstĂŒtzung:
Verhaltenstherapie, Achtsamkeitstraining, StressbewÀltigung.
Interventionelle Verfahren:
Nervenblockaden, Infiltrationen
KomplementÀrmedizin:
Akupunktur u.a.
5. PrÀvention und Selbstmanagement
Förderung eines gesunden Lebensstils: Bewegung, ErnÀhrung, Schlafhygiene.
AufklĂ€rung ĂŒber Schmerzmechanismen und Verhaltensstrategien.
Stressmanagement und Entspannungstechniken.
6. InterdisziplinÀre Zusammenarbeit
Bei komplexen Schmerzsyndromen ist eine Zusammenarbeit verschiedener Fachrichtungen (AnĂ€sthesie, OrthopĂ€die, Neurochirurgie, Chiropraktik, Psychologie, Physiotherapie) oft notwendig, um eine ganzheitliche Betreuung sicherzustellen. Diese Möglichkeit besteht in unserem Zentrum fĂŒr WirbelsĂ€ule und Gelenke, ggf. in Zusammenarbeit mit unseren externen Partnern.