Intravenöse Infusionstherapie
Allgemeine Aspekte:
Voraussetzungen:
Durchführung in einer spezialisierten Einrichtung oder Klinik mit Erfahrung in der Schmerztherapie.
Überwachung von Vitalparametern während und nach der Infusion.
Überwachung der Behandlung durch einen Facharzt für Anästhesie während der gesamten Zeit
Monitoring:
EKG, Blutdruck, Sauerstoffsättigung und Bewusstseinslage
Zur Gewährleistung einer maximalen Sicherheit werden diese Behandlungen bei uns unter diesen Rahmenbedingungen durchgeführt.
Im Folgenden sind die wichtigsten Aspekte zu den beiden genannten Substanzen aufgeführt:
1. Lidocain
Indikation:
Neuropathische Schmerzen (z. B. bei Polyneuropathie, Post-Zoster-Neuralgie)
Chronische Schmerzen, die auf andere Schmerzmittel schlecht ansprechen
Diagnostik und Therapie bei Verdacht auf ein myofasziales Schmerzsyndrom
Wirkmechanismus:
Lidocain blockiert spannungsabhängige Natriumkanäle und hemmt dadurch die Schmerzweiterleitung.
Es hat auch entzündungshemmende und antineuropathische Eigenschaften.
Durchführung:
Test: Eine einmalige, langsame intravenöse Gabe von Lidocain zur Prüfung der Wirksamkeit.
Infusion: Bei positiver Wirkung im Test kann eine längerfristige Therapie in Form von Infusionen erfolgen. Die Infusion erfolgt unter engmaschiger Überwachung (Monitoring von Herzfrequenz, Blutdruck und Sauerstoffsättigung).
Nebenwirkungen:
Schwindel, Übelkeit, metallischer Geschmack
In höheren Dosen: ZNS-Symptome wie Krämpfe oder Verwirrtheit
Sehr selten: Herzrhythmusstörungen
2. Ketamin
Indikation:
Schwer therapierbare chronische Schmerzen, insbesondere neuropathische Schmerzen
Komplexes regionales Schmerzsyndrom (CRPS)
Schmerztherapie bei Patienten mit zentraler Sensibilisierung
Wirkmechanismus:
Ketamin wirkt als NMDA-Rezeptor-Antagonist und unterbricht die Schmerzverstärkung durch zentrale Sensibilisierung.
Es hat auch antidepressive und sedierende Eigenschaften.
Durchführung:
Test: Eine einmalige, langsame intravenöse Infusion von Ketamin.
Infusion: Bei positiver Wirkung im Test kann eine längerfristige Therapie in Form von Infusionen erfolgen. Die Infusion erfolgt unter engmaschiger Überwachung (Monitoring von Herzfrequenz, Blutdruck und Sauerstoffsättigung).
Nebenwirkungen:
Psychotrope Effekte wie Halluzinationen, Albträume oder Unruhe (daher immer in Kombination mit abschirmenden Substanzen)
Erhöhter Blutdruck und Herzfrequenz
Übelkeit und Erbrechen
Kontraindikationen:
Allergie gegen die Substanz
Schwere Herzrhythmusstörungen (bei Lidocain)
Fazit:
Diese Methoden sind wertvolle Werkzeuge in der multimodalen Schmerztherapie und sollten individuell auf den Patienten abgestimmt werden.